Themenvorschlag für eine Abschlussarbeit

Prof. Dr. Jörg Roth


Konzeption und Realisierung einer Reverse-Geocoding-Plattform

Unter Reverse Geocoding versteht man allgemein die Abbildung von geographischen Koordinaten auf Inhalte, z.B.
49.4580/11.1024 -> "Gebäude der Informatik, Ohm-Hochschule Nürnberg"
Diese Abbildung wird mit Hilfe von Geodatenbanken durchgeführt, die alle Geoobjekte einer Region gespeichert haben. Neben der klassischen Abbildung sind weitere Abbildungen denkbar. So könnte die oben darstellte Anfrage auch folgende Ergebenisse produzieren:
"Nürnberg, Deichslerstraße zwischen den Kreuzungen zur Hohfeder- und Siebmacherstraße"
"Nürnberg Wöhrd, Nähe Wöhrder See"
"Bayern"
Je nach Anwendung, sind verschiedene sinnvolle Antworten denkbar. Demgegebenüber kann nicht nur die Menge der Antworten variiert werden, die Anfragen können auch kompliziertere geometrische Konstruktionen enthalten. So könnte die Anfrage
49.4579/11.1026, 49.4574/11.1023, 49.4567/11.1015
die drei Positionsmessungen einer Autofahrt beschreibt, die Antwort
"Bartholomäusstraße Richtung Wöhrder Talübergang (südwestlich)"
produzieren. Weitere kompliziertere Anfragen können geometrische Regionen beinhalten und beispielsweise fragen, welche Objekte sich darin befinden.
In dieser Arbeit soll eine Plattform entwickelt werden, die verschiedene Reverse-Geocoding-Anfragen abarbeiten kann. Damit weitere Anfragenmöglichkeiten später integriert werden können, soll die eigentliche Abarbeitung der Anfrage als Plug-In ausgelagert werden. Die Arbeit umfasst folgende Punkte:
  • Übersicht über existierende Reverse-Geocoding-Dienste
  • Modellierung der Daten (optimiert für die vorkommenden Abfragen)
  • Entwurf eines Plug-In-Konzeptes
  • Implementierung der Plattform, prototypische Implementierung einiger Abfrage-Plug-Ins
  • Realisierung der Dienst-Schnittstelle als Webservice
Die Implementierung erfolgt in Java. Während der Realisierung kann auf folgende Plattformen zurückgegriffen werden:
  • Geometrie-Operationen können mit der Java Topology Suite (JTS) durchgeführt werden.
  • Für die effiziente Datenhaltung kann eine Datenbank (bevorzugt PostGres) verwendet werden. Für Geometrie-Anfragen steht die räumliche Erweiterung GAO zur Verfügung.
Geodaten in großem Umfang werden zur Verfügung gestellt.